Aktuelles aus dem EZETTHERA

EZETTHERA Newsletter August 2024

  • Wer reist, hat die Weltanschauung nicht nötig, sondern er sieht die Welt ja wirklich. Wer die Welt wirklich anschaut, der braucht keine Weltanschauung.

    Christian Schüle (*1970), Autor und Philosoph

    Meine Gedanken dazu sind wie immer am Ende des Infobriefs, aber wer informiert sein möchte, sollte auch das lesen, was dazwischen steht.

    Liebe Tanz- und Therapieinteressierten,

    der August ist mein Urlaubsmonat, aber im September beginnen wir mit der weiteren Planung für 2025. Wir freuen uns über Anregungen.

    Inhalt des Newsletters:

    1. Seminare und Workshops
    2. Kurse
    3. Tanztherapie-Ausbildung
    4. TeilnehmerInnen für Tanzprojekt "Puls der Gemeinschaft" gesucht
    5. Save the Date - 40 Jahre EZETTHERA

    1. Seminare und Workshops

    Seminare 2024

    Seminare 2025

    2. Kurse

    Online-Kurse

    • NEU: Die monatliche Supervisionsgruppe am Dienstag bei Susanne Bender findet ab sofort Online statt und bietet Personen, die weiter weg wohnen, die Möglichkeit, dieses Angebot zu nutzen. Für diese Gruppe gibt es freie Plätze. Die nächste Online Supervision ist am 17.09.2024.
    • Die monatliche Online-Supervisionsgruppe am Freitag bei Susanne Bender ist leider voll. Man kann sich auf eine Warteliste setzen lassen.
    • Im 4-teiligen Seminar Phasen der tanztherapeutischen Traumabehandlung mit Susanne Bender können (angehende) TanztherapeutInnen vom 01.10. - 19.11.2024 erfahren, wie man die vier Phasen der Traumaverarbeitung mit praktischen tanztherapeutischen Übungen begleiten kann. 

    3. Tanztherapie-Ausbildung

    Seit 39 Jahren bieten wir Menschen eine neue Perspektive in ihrer beruflichen Aus­rich­tung und haben so schon vielen geholfen, ihrem Herzen und ihrer Berufung zu folgen. Die nächste Gruppe startet im Frühsommer 2025.

    Wer an einem anderen Institut eine Grundausbildung in Tanztherapie gemacht hat und bei uns weiter studieren möchte, setzt sich bitte mit uns in Verbindung. Der Aufbau der gesamten Ausbildung kann hier eingesehen werden.

    4. TeilnehmerInnen für Tanzprojekt "Puls der Gemeinschaft" in München gesucht

    Seit 2020 bringt „Puls der Gemeinschaft“ Publikum und Teilnehmende zusammen. Künstlerischer Schwerpunkt ist die Praxis der Gemeinschaft. Das neue Tanzperformance-Projekt "Emerging Invitations" lädt Menschen mit Depressionserfahrung ein, künstlerische Ideen, choreografische Elemente und Prozesse in einem wertschätzenden Rahmen zu erkunden und abschließend mit einem Testpublikum zu interagieren. Geleitet wird das Projekt von Callie Arnold und Cherie Hill (Tanzpädagogin, Choreografin). Kostenlose Einführungen finden am 23. und 30. September 2024 in der Tanztendenz München statt, die Proben vom 14. Oktober 2024 bis Februar 2025, jeweils montags (18:30-20:30 Uhr). Die Teilnahme ist kostenlos und auf zehn TeilnehmerInnen beschränkt. Anmelden können Sie sich bei Callie Arnold, E-Mail: calitaha@gmail.com.

    5. Save the Date - 40 Jahre EZETTHERA

    Das EZETTHERA wird nächstes Jahr 40 Jahre alt. Dies wollen wir gebührend feiern. Auch wenn wir noch nicht genau wissen wie, so haben wir doch schon einen Termin, den man sich auf jeden Fall merken soll: 28.-29.06.2025 im Pallottihaus in Freising (bei München). Besonders über die Teilnahme von vielen ehemaligen Studierenden würde ich mich sehr freuen.

    ...Welche Erkenntnisse und Einsichten hält das Reisen für die Menschen bereit? Wollen wir beim Reisen zu etwas hin oder von etwas weg? Wollen wir weg, um doch das Gleiche vorzufinden, oder sind wir bereit zu staunen? Denn Staunen ist der Ursprung der Weisheit, wie schon Sokrates meinte. 
    Wenn wir es also schaffen, nicht mit vorgefertigten Weltanschauungen, sondern mit einem Staunen über fremde Brauchtümer, eine andere Natur, ein anderes Licht auf die neue Umgebung zu schauen, kann sich in der Welt neu verorten. Sich dem Zufall auszusetzen und das Unverhoffte anzunehmen kann helfen, herauszufinden, wer man eigentlich ist. Für Martin Buber haben alle Reisen eine heimliche Bestimmung, die der Reisende nicht ahnt. Und die liegen nicht im perfekten Selfie am scheinbar perfekten Ort. Dies ist nur die Verlängerung unseres durchgetakteten, durchrationalisierten Lebens. Erst wenn die Unberechenbarkeit und die Unsicherheit Teil der Reise sind, erfahren wir etwas über uns selbst und das Menschsein an sich. 
    Die Philosophen waren sich einig, dass die Welt gehend bereist werden muss, um sich wirklich einzulassen. Jean Jacques Rousseau meint: „Wer reisen will, der muss zu Fuß gehen.“
    Und für Nietzsche hat eh nur der Gedanke gezählt, der ergangen wurde: „Gehend, springend, steigend, tanzend - am liebsten auf einsamen Bergen oder dicht am Meer, da wo selbst die Wege nachdenklich werden.“ So kann das Reisen eine Wahrnehmung sensibilisieren, die wir fast schon verloren haben. Die Vegetation sieht anders aus, es riecht anders, die Menschen verhalten sich anders. Wenn es uns dann gelingt zu staunen und nicht sofort mit Erklärungen alles einordnen zu wollen, kann uns das aktive Wahrnehmen in der Außenwelt dabei helfen, unser inneres Chaos zu sortieren. Gedanken relativieren sich, die tausend alltäglichen Gedanken verschwinden ganz. Über das, was wir innerlich erfahren, entscheidet oft eine einfache Frage: reisen wir oder machen wir Urlaub? Beim Reisen kommt es nicht darauf an, irgendwo anzukommen, der Urlaub hat immer schon das Angekommensein an einem Ort in sich, einen Ort, an dem ich mich niederlasse und es hoffentlich schön habe. Wenn wir beim Reisen unsere Weltanschauung zu Hause lassen, kann es befreiend wirken, das Fremde an uns heranzulassen. Wenn ich mich traue, mich Situationen auszusetzen, in denen ich weder die Situation noch mich kenne, wird meine innere und äußere Welt weiter. Und gleichzeitig lehrt uns das Reisen Demut. Wir sind mit Unvorhersehbarkeit konfrontiert, können uns nicht hinreichend verständigen, kommen an unsere (auch physischen) Grenzen. So erkennen wir, welchen Platz wir in der Welt besetzen und diesen dann nach der Rückkehr neu ausfüllen. 
    So bin ich zwar im Moment im Urlaub, d.h. an einem geplanten Ort, und doch hoffe ich, das mir meine Weltanschauungen nicht im Weg stehen, um zu staunen und zu lernen.


    Viele Grüße

    Susanne Bender

    Eingetragen am 03.08.2024

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